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„Ein Markt der Zukunft“

20. September 2021
Manuel Berger, Geschäftsführer der prozessfabrik BERGER GmbH, im Gespräch über die aktuelle Marktentwicklung und das Zukunftsmodell Lasertechnologie.

In den letzten Wochen und Monaten prägten die verschiedensten Herausforderungen die Wirtschaft. Die Auswirkungen der pandemischen Lage spürt man in den unterschiedlichsten Facetten. Zeitgleich müssen Unternehmen jetzt die Weichen für die Zukunft stellen. Grund genug, mit Manuel Berger, Geschäftsführer der prozessfabrik BERGER GmbH (pfB) das jährliche Sommerinterview zu führen. Wir haben mit ihm über die aktuelle Marktentwicklung und die Zukunftsplanungen der pfB gesprochen.


Herr Berger, aktuell sind viele Branchen von der Preisexplosion der Materialen, verlängerten Lieferzeiten und der allgemein unruhigen Marktlage betroffen. Wie nehmen Sie aktuell die Märkte wahr, in denen Sie tätig sind?

MB: Da gibt es verschiedene Perspektiven einzunehmen. Einerseits sind wir breit aufgestellt im Bereich Gesundheitswesen, Mobilität oder den gängigen Industriezweigen. Daran glauben wir auch in Zukunft. Vor allem unsere Unabhängigkeit ist einer unserer größten Wettbewerbsvorteile, wenn es um die Prozessentwicklung oder neue Maschinenkonzepte geht. Andererseits sehen wir auch die fortschreitende Entwicklung der Marktdynamiken. Wir stehen vor einer echten Zeitenwende zwischen agilen Marktanforderungen und wachsenden Herausforderungen, die unter anderem auch Nachhaltigkeitsmärkte betreffen. In diesem Spagat muss ein Unternehmen funktionieren. Wir haben dazu die Weichen gestellt, sehen uns gut organisiert und müssen uns dennoch jeden Tag mit neuen Aufgabenstellungen auseinandersetzen.

 

Gibt es für Sie Unterschiede als Entwickler und Produktionsanbieter in der DACH-Region vs. internationalen Märkten?

MB: Nur bedingt. Grundsätzlich gelten die gleichen Anforderungen auf den Märkten. Sicherlich mit Schwerpunkten und Verschiebungen, aber die Kernaufgaben bleiben. So ist es zumindest bei uns.

 

Wo sehen Sie aktuell die größten Chancen für die Lasertechnologie?

MB: Die gute Nachricht ist, dass wir mit der Lasertechnologie einen Zukunftsmarkt oder besser gesagt ein Zukunftsmodell anbieten können. Wir merken eine starke Nachfrage nach komplexen und innovativen Entwicklungsprozessen. Die großen Fragen der Nachhaltigkeit oder die der Mobilitätswende sind Markttreiber, die wir in den Gesprächen häufig gestellt bekommen.

 

Welche Antworten geben Sie darauf?

MB: Zuerst einmal versuchen wir, unseren Kunden echte Lösungen zu bieten. Nur so entsteht ein Mehrwert, der am Markt Relevanz hat. Wir steigen mehr denn je in die Prozessentwicklung ein, gehen neue Wege und profitieren von unserem Know-how. Wir sind vorbereitet und können unseren Kunden Antworten geben, und zwar mit Praxiserfahrung. Wenn es eine Machbarkeit gibt und wir unsere Kunden von neuen Wegen begeistern können, dann finden wir eine Lösung.

 

Sie sprachen die neuen Trends wie Nachhaltigkeit an. Wie betrifft Sie das Thema als Lösungsanbieter?

MB: Es ist ja kein Trend mehr, sondern eher eine Aufgabe, die sich jedes Unternehmen stellen muss. Manche schneller durch Marktanforderungen, manche langsamer. Aber es ist ein Thema, was uns begleiten wird. Wir spüren das zum Beispiel durch die steigende „Anti-Wegwerf-Mentalität“. Industrieunternehmen kommen auf uns zu, wollen ressourcenschonender werden und sehen dabei Ansätze in der Lasertechnologie. Der Laser wird so beispielsweise zum Werkzeug für Demontageprozesse. Die Einsatzmöglichkeiten der Lasertechnologie sind dabei unbegrenzt. Hier sind schnelle Antworten gefordert, um für die verschiedenen Anwendungsmöglichkeiten Marktreife zu erlangen.

 

Sie haben selbst eine eigene Produktionsstätte. Wird diese von den Kunden angenommen und wo liegen hier die Schwerpunkte?

MB: Wir merken auch hier eine große Nachfrage durch unsere Kunden. Viele möchten sich flexibler aufstellen und greifen bei Klein- oder Großserien auf unsere Produktion zurück. Schwerpunkte sind hier schwer auszumachen, weil wir uns fast wöchentlich mit neuen Thematiken auseinandersetzen. Unser Team reagiert so flexibel wie der Markt es verlangt. Das ist keine leichte Aufgabe, ist aber für uns der entscheidende Erfolgsfaktor der Zukunft.

 

Heißt, Sie investieren weiter in den Ausbau der Produktionsstätte?

MB: Wir verstehen uns als ganzheitliches Kompetenz- und Innovationszentrum für Lasertechnologie und Produktion. Um diesen Ansprüchen gerecht zu werden, werden wir nicht nur in unsere Produktionsstätte investieren, sondern zeitgleich auch in unsere Entwicklungsabteilung. Es muss ein ganzheitlicher Prozess sein, wir wollen übergreifende Lösungen anbieten.